Sport während der Krebstherapie
Viele Betroffene haben Angst, durch die körperliche Belastung ihren Zustand noch schlimmer zu machen. Sie befürchten beispielsweise, dass beispielsweise Metastasen ausgelöst werden könnten. Zahlreiche Studien beweisen jedoch das Gegenteil: Zu viel Ruhe führt dazu, dass der Körper weniger widerstandsfähig und anfälliger für Folgeerkrankungen ist.
Wird kein Sport betrieben, kann der aufgestellte Ernährungsplan noch so gut sein. Die aufgenommene Energie wird nicht in den Zellen ankommen, wo sie gebraucht wird. Regelmäßige Bewegung und Sport während einer Krebstherapie verbessert das körperliche Befinden sowie die Widerstandsfähigkeit der Betroffenen und reduziert außerdem die Wahrscheinlichkeit für Rückfälle.
Eine Kombination aus gesundheitsförderlicher Ernährung und regelmäßigem Sport kann positiven Einfluss auf den Ausgang einer Krebserkrankung haben. Doch warum genau ist Sport so wichtig? Was bewirkt Sport eigentlich im Körper? Und wie kann man Sport während der Krebstherapie umsetzen? Antworten auf diese Fragen finden Sie in diesem Artikel.
Die Wichtigkeit von Sport während der Krebstherapie
Eines der wichtigsten Ziele einer jeden Krebstherapie sollte es sein, dem Muskelabbau entgegenzuwirken. Denn ein Abbau der Muskeln kommt bei Krebserkrankungen häufig vor. In den meisten Fällen sendet der Tumor Botenstoffe aus, die den Stoffwechsel und die Gewichtsregulation des Betroffenen beeinflussen. Dadurch können Nährstoffe nicht wie gewohnt aufgenommen werden, was zu deutlichem Gewichtsverlust führen kann. Fast jeder vierte Krebspatient stirbt nicht am Krebs selbst, sondern an der Mangelernährung, die mit der Krebserkrankung oft einher geht. Es ist daher lohnenswert, einen gesundheitsförderlichen Lebensstil zu praktizieren.
Muskelmasse bedeutet nicht nur Skelettmuskulatur, die so viele aus optischen Gründen im Fitnessstudio auf Vordermann bringen wollen. Besonders wichtig ist die Atemmuskulatur. Wird während einer Krebserkrankung die Muskulatur im Körper weniger, schwinden auch die Muskeln, die für das Atmen notwendig sind, was in den meisten Fällen zu kürzeren Atemfrequenzen, Müdigkeit und einer geringeren Leistungsfähigkeit führt.
Zudem haben Studien gezeigt, dass ein geringerer Anteil an Muskelmasse Einfluss auf die Wirkung der Chemotherapie hat. Grund dafür: Die Verteilung des Wirkstoffes im Blutkreislauf des Körpers verläuft anders als unter normalen Muskel-Fett-Verhältnissen. Es besteht also die Gefahr, dass die Therapie nicht so wirkt, wie von den Ärzten erhofft.
Nicht zuletzt führt Sport dazu, dass die Wahrscheinlichkeit für Rezidive (= Rückfälle) deutlich sinkt. Krebspatienten mit einem gestärkten Körper (durch Muskeln und gute Koordination) haben zudem auch mehr Therapiemöglichkeiten, um dem Krebs den Kampf anzusagen. Das zeigt, dass Betroffene durch Sport ihre Chancen auf Heilung deutlich erhöhen können. Eine Studie aus Massachusetts fand heraus, dass beispielsweise Brustkrebspatientinnen ihre Überlebenschancen um 50% erhöhen konnten, da sie sich pro Woche drei bis fünf Stunden pro Woche aktiv bewegten.