Sie ist immer und überall präsent - in der Erziehung, in der Schule, in unserem sozialen Miteinander, in den Medien - Angst ist immer da. Das ist auch mehr als menschlich, denn es ist dem Menschen immanent und ein wichtiges und absolut lebensrettendes Gefühl. Stellen sie sich nur vor, wir begegneten im Dunkeln einem wilden Tier und hätten keine Angst?
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Angst überwinden zum Überleben
Würden wir nicht weglaufen und würden wir nicht unser Leben retten wollen, würde unser Adrenalin und unser Cortisol unserem Körper als Stresshormone und somit als Botenstoffe nicht signalisieren, dass wir unsere Beine in die Hand nehmen sollten, könnten wir nicht entkommen. Ohne sie würde es weder jemand schaffen, sich in dieser Situation in Sicherheit zu bringen, noch würde es eine Mutter schaffen, das auf ihr Baby zurollende Auto hochzuheben oder zu stoppen. Angst setzt in uns ungeahnte Energie frei, sie kann uns aber auch hemmen, je nach Traumata und Gedankenmustern und uns in Schockstarre verfallen lassen oder in ein permanentes „Ich will das nicht hören!“ -Muster drängen. Und da beginnt das eigentliche Problem. Wir gewöhnen uns an die Angst, sie wird normal für uns. Habe ich Angst, halte ich mir die Augen zu und tue so als, wenn nichts wäre und das ebnet langfristig den Weg in eine große Misere. Wichtig ist in diesem Kontext, dass es nicht „falsch“ oder unverständlich ist, es ist biografisch betrachtet oft der einzig gelernte Weg, damit umzugehen. Bei vielen ist es sogar eine Art „Überlebensmodus“. Viele wären ohne diese Taktik gar nicht so alt geworden, hätten die vielleicht traumatische Kindheit nicht überlebt und stecken seither in diesem Modus. Es ist die logische Folge, aber wir können durch das Hervorholen und Besprechen dieser Themen diese Ängste sozusagen „normalisieren“. Wir geben ihnen schlicht und einfach eine Daseinsberechtigung, integrieren sie in unseren Alltag wie den Tod, Rheuma, Erkältungen, den Abwasch oder den Sonderangeboten beim Discounter um die Ecke. Überspitzt formuliert. Je normaler ein Jahrescheck, eine Mammographie, eine gynäkologische Untersuchung oder was auch immer wird - ähnlich wie die zwei ungeliebten Besuche im Jahr beim Zahnarzt des Vertrauens - desto leichter wird es, dass Menschen ihre Ängste überwinden und sich den Themen stellen, weil sie eben dazugehören wie zum Beispiel das Zähneputzen.
Eine halbe Million Menschen erkranken an Krebs
Auch ich hatte bis vor einem Jahr immer so ein Gefühl, bloß nicht zu viel über „Krebs“ sprechen zu wollen und das Wort „Krebs“ bloß nicht zu oft sagen zu wollen, dann hört der Krebs, dass man ihn gerufen hat und kommt vorbei. Natürlich totaler Quatsch, aber dadurch konnte er auch so einschlagen und mich und meine Familie regelrecht in Schockstarre versetzen. Wir haben ihn nicht integriert, ihn eher tabuisiert.
Ich wusste nicht, dass in Deutschland jedes Jahr ca. eine halbe Million Menschen an Krebs erkranken und ich wusste auch nicht, dass es so schwer ist, den richtigen Arzt zu finden, die richtigen Kliniken und war ahnungslos, wie viele Behandlungsmethoden es gibt und wie sinnvoll es sein kann, sich damit zu beschäftigen. Es minimiert den Stress, wenn jemand im eigenen Umfeld die Diagnose bekommt und man bleibt handlungsfähig, selbst ermächtigt und bemerkt, dass es Wahlmöglichkeiten gibt. Das Wichtigste für uns Menschen, damit wir nicht in Angst und damit in Stress verfallen. Die Enttäuschungen und Fehlversuche, das unempathische und manchmal sehr unmenschliche Verhalten vieler Ärzte und des Systems, in dem wir uns befinden und die Möglichkeit, sich nicht alternativlos ausliefern zu müssen, sondern mitzubestimmen und kompetente Beratungen zu erhalten - all das hätte uns sehr geholfen und wir würden mit dem heutigen Wissen vieles anders entscheiden.
Der Gang zum Arzt kann Leben retten
Ein altes Sprichwort sagt „Angst ist der schlechteste Berater“ und ich würde diesen Spruch zweifelsohne unterschreiben. Angst ist kein Berater, weil er immer nur raten wird, zu fliehen - egal wie und wohin - oder vermeidet. Ich renne entweder weg oder gehe gar nicht erst hin. Ein Berater hingegen wägt pro und contra gegeneinander ab und entscheidet dann GEMEINSAM (und das ist das eigentlich Entscheidende!) mit einem im Austausch, was wohl nun das beste in der jeweiligen Situation wäre. Bei Beschwerden und Indikatoren für eine mögliche Erkrankung kann es nicht die beste Methode sein, Schmerzmittel einzuwerfen, allen zu sagen „alles gut“ und so weiterzumachen mit diesem betäubten Bauchgefühl, dass was nicht stimmt. Damit nachts wach zu liegen, zu grübeln und am nächsten Morgen die Spieluhr des „Alles ist gut“ neu aufzuziehen, kann das Leben nachhaltig ruinieren. Der Gang zum Arzt kann es aber sein, der das eigene Leben retten könnte. Wenn wir mit uns im Kontakt sind und uns aufmerksam zuhören - denn unser Körper spricht mit uns - dann wissen wir auch meist was los ist. Meine Empfehlung: Bitte zuhören, dann innerlich beraten und dann handeln.
Aber am Anfang der Geschichte steht unsere Stimme und die Art unserer Kommunikation. Wir Menschen wollen und müssen unsere Stimme benutzen - für unsere mentale, aber auch körperliche Gesundheit. Da bin ich mir sicher und genau das begegnet mir in meiner täglichen Arbeit als Coach und Anthropologe und als Person in der Entertainmentindustrie.
Wir müssen unsere Stimme benutzen:
Let’s talk about it!
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