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Erfahrungsbericht

Das Thema Krebs braucht eine Stimme

Weshalb wir das Thema verdrängen, uns aber trotzdem damit beschäftigen sollten

Foto: Kevin Koelker Photography

Gerrit Winter lacht, trägt ein weißes Hemd und steht vor einem hellen Hintergrund

Vor genau einem Jahr habe ich das erste Mal erfahren, wie hart einen der Krebs-Schlag treffen kann. Da in meiner Familie die Krankheit leider keine Neuheit war, sondern eher ein alter „unerwünschter Bekannter“, bin ich in meinen 38 Jahren nicht drumherum gekommen, mich mit dem Thema hin und wieder zu beschäftigen. Engagiert habe ich mich auch immer für das Thema und durch meine Arbeit war ich stets konfrontiert kit dem Leid, das diese Krankheit verursachen kann. Neu war allerdings die Wucht, mit der der Krebs in unserer Familie - genauer gesagt bei meiner Mum - eingeschlagen hat. Wie eine stille Abrissbombe hat er ohne Rücksicht auf Verluste so vielen Menschen gleichzeitig den Boden unter den Füßen weggerissen, dass durch das dann fehlende Fundament kein Stein mehr auf dem anderen halten konnte. Das Haus fiel komplett zusammen.

Tabuthema Krebs

Passend zu meinem Motto „Relevanten Themen eine Stimme zu geben“ möchte ich mit diesen Zeilen und weiteren Blogartikeln dem Thema Krebs den Raum geben, den er benötigt, um ihn zu entmystifizieren, zu enttabuisieren und dadurch zu entmachten. Wenn wir dem Thema Krebs eine Stimme geben und allem, was es drumherum um dieses Wort zu benennen gibt, dann haben wir eine Chance, es für alle einfacher zu machen - sowohl für die Betroffenen als auch für die Angehörigen. Wir können dadurch als Gesellschaft wachsen und präventiv besser agieren, um viele Fälle durch Früherkennung zu einem besseren Ausgang zu verhelfen und die Angst vor dem Arztbesuch und der damit verdrängten Diagnose - so wie in meiner Familie geschehen - zu begegnen. Wenn wir darüber sprechen, verschwindet die Angst mehr und mehr und das könnte Leben retten. Und das sage ich nicht nur, weil ich ein Buch zu diesem Thema geschrieben habe, sondern weil es allgemein bekannt ist, dass das Benennen von Angst immer der erste Schritt ist, sie zu verlieren.

Das Grundproblem in Gesellschaften wie unserer ist immer das­selbe, denn wir alle haben Angst und diese Angst steuert uns.

Junge Frau lehnt an einer Wand und ist glücklich im Ernstfall einer Krebs Diagnose abgesichert zu sein.

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Sie ist immer und überall präsent - in der Erziehung, in der Schule, in unserem sozialen Miteinander, in den Medien - Angst ist immer da. Das ist auch mehr als menschlich, denn es ist dem Menschen immanent und ein wichtiges und absolut lebensrettendes Gefühl. Stellen sie sich nur vor, wir begegneten im Dunkeln einem wilden Tier und hätten keine Angst?

 

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Angst überwinden zum Überleben

Würden wir nicht weglaufen und würden wir nicht unser Leben retten wollen, würde unser Adrenalin und unser Cortisol unserem Körper als Stresshormone und somit als Botenstoffe nicht signalisieren, dass wir unsere Beine in die Hand nehmen sollten, könnten wir nicht entkommen. Ohne sie würde es weder jemand schaffen, sich in dieser Situation in Sicherheit zu bringen, noch würde es eine Mutter schaffen, das auf ihr Baby zurollende Auto hochzuheben oder zu stoppen. Angst setzt in uns ungeahnte Energie frei, sie kann uns aber auch hemmen, je nach Traumata und Gedankenmustern und uns in Schockstarre verfallen lassen oder in ein permanentes „Ich will das nicht hören!“ -Muster drängen. Und da beginnt das eigentliche Problem. Wir gewöhnen uns an die Angst, sie wird normal für uns. Habe ich Angst, halte ich mir die Augen zu und tue so als, wenn nichts wäre und das ebnet langfristig den Weg in eine große Misere. Wichtig ist in diesem Kontext, dass es nicht „falsch“ oder unverständlich ist, es ist biografisch betrachtet oft der einzig gelernte Weg, damit umzugehen. Bei vielen ist es sogar eine Art „Überlebensmodus“. Viele wären ohne diese Taktik gar nicht so alt geworden, hätten die vielleicht traumatische Kindheit nicht überlebt und stecken seither in diesem Modus. Es ist die logische Folge, aber wir können durch das Hervorholen und Besprechen dieser Themen diese Ängste sozusagen „normalisieren“. Wir geben ihnen schlicht und einfach eine Daseins­berechtigung, integrieren sie in unseren Alltag wie den Tod, Rheuma, Erkältungen, den Abwasch oder den Sonderangeboten beim Discounter um die Ecke. Überspitzt formuliert. Je normaler ein Jahrescheck, eine Mammographie, eine gynäkologische Unter­suchung oder was auch immer wird - ähnlich wie die zwei ungeliebten Besuche im Jahr beim Zahnarzt des Vertrauens - desto leichter wird es, dass Menschen ihre Ängste überwinden und sich den Themen stellen, weil sie eben dazugehören wie zum Beispiel das Zähneputzen.

 

Eine halbe Million Menschen erkranken an Krebs

Auch ich hatte bis vor einem Jahr immer so ein Gefühl, bloß nicht zu viel über „Krebs“ sprechen zu wollen und das Wort „Krebs“ bloß nicht zu oft sagen zu wollen, dann hört der Krebs, dass man ihn gerufen hat und kommt vorbei. Natürlich totaler Quatsch, aber dadurch konnte er auch so einschlagen und mich und meine Familie regelrecht in Schockstarre versetzen. Wir haben ihn nicht integriert, ihn eher tabuisiert.

Ich wusste nicht, dass in Deutschland jedes Jahr ca. eine halbe Million Menschen an Krebs erkranken und ich wusste auch nicht, dass es so schwer ist, den richtigen Arzt zu finden, die richtigen Kliniken und war ahnungslos, wie viele Behandlungsmethoden es gibt und wie sinnvoll es sein kann, sich damit zu beschäftigen. Es minimiert den Stress, wenn jemand im eigenen Umfeld die Diagnose bekommt und man bleibt handlungsfähig, selbst ermächtigt und bemerkt, dass es Wahlmöglichkeiten gibt. Das Wichtigste für uns Menschen, damit wir nicht in Angst und damit in Stress verfallen. Die Enttäuschungen und Fehlversuche, das unempathische und manchmal sehr unmensch­liche Verhalten vieler Ärzte und des Systems, in dem wir uns befinden und die Möglichkeit, sich nicht alternativlos ausliefern zu müssen, sondern mitzubestimmen und kompetente Beratungen zu erhalten - all das hätte uns sehr geholfen und wir würden mit dem heutigen Wissen vieles anders entscheiden.

Der Gang zum Arzt kann Leben retten

Ein altes Sprichwort sagt „Angst ist der schlechteste Berater“ und ich würde diesen Spruch zweifelsohne unterschreiben. Angst ist kein Berater, weil er immer nur raten wird, zu fliehen - egal wie und wohin - oder vermeidet. Ich renne entweder weg oder gehe gar nicht erst hin. Ein Berater hingegen wägt pro und contra gegeneinander ab und entscheidet dann GEMEINSAM (und das ist das eigentlich Entscheidende!) mit einem im Austausch, was wohl nun das beste in der jeweiligen Situation wäre. Bei Beschwerden und Indikatoren für eine mögliche Erkrankung kann es nicht die beste Methode sein, Schmerzmittel einzuwerfen, allen zu sagen „alles gut“ und so weiter­zumachen mit diesem betäubten Bauchgefühl, dass was nicht stimmt. Damit nachts wach zu liegen, zu grübeln und am nächsten Morgen die Spieluhr des „Alles ist gut“ neu aufzuziehen, kann das Leben nachhaltig ruinieren. Der Gang zum Arzt kann es aber sein, der das eigene Leben retten könnte. Wenn wir mit uns im Kontakt sind und uns aufmerksam zuhören - denn unser Körper spricht mit uns - dann wissen wir auch meist was los ist. Meine Empfehlung: Bitte zuhören, dann innerlich beraten und dann handeln.

Aber am Anfang der Geschichte steht unsere Stimme und die Art unserer Kommunikation. Wir Menschen wollen und müssen unsere Stimme benutzen - für unsere mentale, aber auch körperliche Gesundheit. Da bin ich mir sicher und genau das begegnet mir in meiner täglichen Arbeit als Coach und Anthropologe und als Person in der Entertainmentindustrie.

Wir müssen unsere Stimme benutzen:

Let’s talk about it!

 

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