Versicherungen DigitalRatgeberServiceKundenportal Nürnberger DigitalErstkontaktinformationenNachricht an uns
Versicherungen Digital
Ratgeber
Service
Krebsvorsorge

Ist eine HPV-Impfung gegen Krebs sinnvoll?

Frau sitzt am Küchentisch und lächelt in die Kamera

Inhaltsverzeichnis

 

Klingt fast zu schön, um wahr zu sein: eine Impfung gegen Krebs. Zumindest gegen manche Krebsarten ist es möglich, sich mit einem Pieks effektiv zu schützen. Die HP-Viren gelten aus Auslöser für beispielsweise den Gebärmutterhalskrebs. Was eine HPV-Impfung genau ist und welche Risiken es gibt, erfahren Sie in diesem Ratgeber.

Was ist eine HPV-Impfung gegen Krebs?

Streng genommen impft man bei einer HPV-Impfung nicht gegen Krebs, sondern gegen den Hauptauslöser bestimmter Krebsarten: die Humanen Papillonviren (HP-Viren). Sie werden über Mund- und Schleimhäute weitergegeben, Sex gilt als Hauptübertragungsvariante. Mittlerweile zählt man mehr als 200 Virusvarianten. Harmlose Formen sind beispielsweise für gutartige Feigwarzen im Intimbereich verantwortlich, andere Varianten spielen eine entscheidende Rolle in der Entstehung mancher Krebsarten.

HP-Viren können diese Krebsarten auslösen:

  • Gebärmutterhalskrebs
  • Scheidenkrebs
  • Schamlippenkrebs
  • Analkrebs
  • Peniskarzinom
  • Mund-Rachen-Krebs

Kurz gesagt: Ist eine HPV-Impfung ein Schutz gegen Krebs?
Jein. Nicht gegen Krebs direkt, sondern gegen die Humanen Papillonviren (HP-Viren) – einen Hauptauslöser bestimmter Krebsvorstufen bzw. Krebsarten.

Wann ist eine HPV-Impfung bei Kindern sinnvoll?

Im Altern von 9 bis 14 Jahren ist die Impfung gegen HP-Viren anzuraten. Mithilfe zweier Teilimpfungen wird in dieser Zeit der Impfschutz entwickelt, um das Kind gegen die Gefahren der humanen Papillonviren frühzeitig zu schützen. Zwischen den beiden Impfungen sollten etwa 5 Monate liegen. Wer den Impfabstand nicht einhalten kann oder will, benötigt 3 Impfungen.

Gut zu wissen: HPV-Impfung auch für Jungen?
Ja, seit 2018 empfiehlt die Ständige Impfkommission (STIKO) auch für Jungen eine Impfung gegen das HP-Virus. Für Mädchen besteht die Empfehlung bereits seit 2007.

Wie lange hält der HPV-Impfschutz gegen Krebs an?

Abhängig von konkretem Impfstoff und der persönlichen Krankenvorgeschichte hält der HPV-Impfschutz mindestens 10 Jahre an. Wer sich also in jungen Jahren impfen lässt, profitiert auch noch im frühen Erwachsenenalter von einer HPV-Impfung gegen Krebs.

Bei Erwachsenen ab 30 Jahren etwa gibt es keine Impfempfehlung der Ständigen Impfkommission (STIKO) mehr. Allerdings auch kein Abraten. Wer sich für eine HPV-Impfung gegen Krebs im Erwachsenenalter interessiert, sollte sich beispielsweise von seinem Hausarzt beraten lassen.

Gut zu wissen: Was ist die Ständige Impfkommision (STIKO)?
Die STIKO entwickelt Impfempfehlungen für Deutschland – auf Basis evidenzbasierter Medizin. Betrachtet wird sowohl der Impfnutzen für den Einzelnen, wie auch die Gesellschaft als Ganzes.

Bezahlt die Krankenkasse die HPV-Impfung gegen Krebs?

Ja, die Krankenkasse übernimmt in aller Regel die Kosten für die Impfung gegen die humanen Papillonviren (HP-Viren) für Kinder und Jugendliche. Wer sich also bis zum 18. Lebensjahr impfen lässt, muss meist nichts dafür bezahlen.

Volljährige Erwachsene müssen allerdings die HPV-Impfung gegen Krebs selbst bezahlen. Die Kosten für eine Impfdosis betragen etwa 160 EUR. Da man für einen wirksamen Schutz 2-3 Dosen benötigt, können die Kosten also bis zu 480 EUR betragen.

Welcher Arzt impft gegen die HP-Viren?

Grundsätzlich muss die HPV-Impfung gegen Krebs von keinem bestimmten Arzt vorgenommen werden. Da die Ständige Impf­kommission (STIKO) einen Impfzeitpunkt zwischen dem 9 und 14 Lebensjahr empfiehlt, übernehmen meistens die Kinder- bzw. Hausärzte die HPV-Impfung. Ebenfalls möglich ist es für Mädchen, sich vom Frauenarzt impfen zu lassen.

Warum ist die HPV-Impfung gegen Krebs so umstritten?

Schlagzeilen machte eine 17-jährige Schweizerin, die in Folge der HP-Impfung an multiple Sklerose (MS) erkrankte. Ein Zusammenhang ist nicht bewiesen. Ebenfalls verantwortlich für die schlechte Presse ist ein bestimmter Impfstoff (Gardasil), der in Japan zu vielen Nebenwirkungen führte. Beide Vorfälle sind tragische Einzelfälle, zu denen es klare Stellungsnahmen gibt.

Grundsätzlich: Vereinzelte Berichte schwerer Nebenwirkungen sind oft haltlos oder sehr seltene Einzelfälle. Oft mischen sich grundsätzliche Impfskepsis und konkrete Bedenken der HPV-Impfung miteinander. Die Vor- und Nachteile jeder Impfung sind natürlich auch in diesem Fall gegeben.

Mögliche Nebenwirkungen der HPV-Impfung gegen Krebs können sein:

  • Rötung an der Einstichstelle
  • Schwellung der Lymphknoten
  • Schwindel und Unwohlsein
  • Etc.

TIPP: Jeder Mensch ist einzigartig – so auch seine Krankengeschichte.
Wir empfehlen klar, die Entscheidung für oder gegen eine HPV-Impfung in Absprache mit Ihrem Arzt zu treffen.