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Krebserkrankung

Schön fühlen trotz Krebs

Frau mit dunkelbraunen Haaren hat Haarausfall und sitzt neben einer Person im weißen Kittel

Solange es uns Menschen bereits gibt, ordnen wir unser Gegenüber meist unbewusst anhand äußerer Merkmale in Gruppen oder Gesell­schaften ein. Für die einen ist ihr Aussehen wichtiger als für die anderen. Viele Menschen definieren ihre Persönlichkeit und ihr Handeln anhand ihres Körperbildes, was völlig normal ist. Eine Krebserkrankung ist ein einschneidendes Erlebnis, wodurch sich das Äußere stark verändern kann. In diesem Artikel versuchen wir, Sie über mögliche äußere Veränderungen aufzuklären sowie Hilfsmittel und Wege an die Hand zu geben, mit diesen besser umgehen zu können. Während der Krebstherapie ist es wichtig, sich in seinem Körper wohlzufühlen und deshalb die eigene Schönheit neu zu entdecken und hervorzuheben.

 

Haarausfall während der Krebstherapie

Der Haarverlust ist die Veränderung, die wohl am stärksten ins Auge fällt und deswegen emotional besonders belastend ist. Krebs­patienten erleiden diesen etwa ein bis vier Wochen nach Beginn der Chemotherapie oder anderen Krebstherapien. Der Verlust der Haare bedeutet für Betroffene oft Verletzlichkeit, Blöße und den Verlust der Weiblich- oder Männlichkeit, wodurch sie ein geringeres Selbst­bewusstsein haben. Es gibt jedoch einige Hilfsmittel, die die Krebserkrankung nicht für jeden sofort offensichtlich machen.

  • Friseure geben beispielsweise Seminare, in denen viele ansprechende Wickeltechniken für Kopftücher und Turbane gezeigt werden.
  • Viele Organisationen und Visagisten bieten Kosmetik-Kurse an, die Hilfestellungen und Tipps rund um Pflege, Styling und Selbst­akzeptanz anbieten – und das natürlich auch für Männer.
  • Sie können sich vor Beginn der Krebstherapie für einen Kurzhaarschnitt entscheiden. Das macht den Haarausfall weniger auffällig und hilft Ihnen persönlich mit der anstehenden Veränderung besser zurecht zu kommen.
  • Perücken aus einem professionellen Perückenstudio sind heutzutage von echtem Haar teils nicht mehr zu unterscheiden. Das Zweit­haar kann individuell gefertigt und angepasst werden und gleichzeitig einen hohen Tragekomfort bieten.
  • Tücher, Turbane, Kappen oder Bemalungen des Kopfes
  • Für Ablenkung vom Haarverlust sorgt die Betonung der Augen und/oder des Mundes durch Kosmetika.

 

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Perücke: Was wird von der Krankenkasse übernommen?

Eine Perücke aus Echthaar kann schnell bis zu 3.000 EUR kosten. Die Regelungen zur anteiligen Höhe der Unterstützung variiert zwischen den Bundesländern und sollte bei der eigenen Krankenkasse erfragt werden. Gesetzlich versicherte Frauen erhalten bei Aussicht auf eine Krebstherapie mit Haarverlust eine Perücke auf Rezept von ihrem Arzt, welche von den Krankenkassen bezuschusst wird. Männern finanzieren die Krankenkassen den Haarersatz nur in Ausnahmefällen, beispielsweise bei entstellenden Kopfhautveränderungen. Bei Kindern fällt der Zuschuss der Krankenkassen häufig höher aus als bei Frauen.

 

Empfindliche Haut während der Krebstherapie

Während einer Krebstherapie wird die Haut sehr empfindlich. Rötungen, Schuppungen und Juckreiz sind leider keine Seltenheit und können bei jeder medikamentösen Krebstherapie auftreten. Hier sollte darauf geachtet werden, eine besonders milde Waschlotion zur Reinigung der Haut zu verwenden. Danach sollte eine reichhaltige Creme aufgetragen werden, die auf die speziellen Bedürfnisse der Haut abgestimmt ist. Wertvolle Hilfestellungen bekommt man beispielsweise in Apotheken oder bei Hautärzten.

 

Unsere Tipps:

  • Verwenden Sie kein heißes Wasser – sowohl beim Duschen oder Baden als auch bei der Gesichtsreinigung.
  • Beim Abtrocknen sollte die Haut vorsichtig abgetupft und nicht trockengerieben werden. Das vermindert unnötige Reize auf der Haut.
  • Verwenden Sie keine Produkte mit ätherischen Ölen und Alkoholen. Sie reizen die Haut zusätzlich und stiften keine lindernde Wirkung.
  • Meiden Sie extreme Temperaturen. Sowohl extreme Kälte als auch starke Hitze strapaziert unsere Haut.
  • Regelmäßiges Auftragen von einem mittleren bis hohen Sonnenschutz ist während und auch nach Abschluss der Therapie unerlässlich, da die Haut verstärkt auf die Sonneneinstrahlung reagiert. Halten Sie sich so oft wie möglich im Schatten auf.
  • Es kann vorkommen, dass zuvor beliebte Gerüche in Cremes oder Parfüms während der Therapie anders oder sogar abstoßend wirken. Es ist also sinnvoll darauf zu achten, dass die Produkte geruchsneutral sind.
  • Es gibt unzählige Lotionen, Seren und Cremes. Da ist es schwierig, gleich die perfekte Pflegeroutine zu finden. Lassen Sie sich in Apotheken Proben der Pflegeprodukte geben. Diese sind völlig kostenlos und können zu Hause in Ruhe ausprobiert werden. Sie werden schnell merken, was Ihnen guttut.

 

Nagelpflege währen der Krebstherapie

Ähnlich wie die Haut sind häufig auch die Finger- und Fußnägel von der Krebstherapie betroffen, weil die Medikamente das Wachstum der Nägel stören. Die Nägel können brüchig, rissig oder weich werden. Aufgrund einer veränderten Pigmentierung können unter Umständen auch Verfärbungen auftreten.

Unsere Tipps:

  • Verwenden Sie zum Kürzen der Nägel Nagelclips. Sie sind in der Verwendung leichter als Nagelscheren oder ‑feilen. Lediglich die Ecken sollten gegebenenfalls mit einer weichen Feile bearbeitet werden, um scharfe Kanten zu vermeiden.
  • Massieren Sie ein Pflegeöl in das Nagelbett ein. Sie enthalten wertvolle Inhaltsstoffe, die die brüchigen und trocken Nägel pflegen und die Nagelhaut geschmeidiger machen.
  • Gegen die (medizinisch unbedenklichen) Nagelverfärbungen eignen sich gut deckende Nagellacke. Es ist hilfreich, einen pflegenden Unterlack zu verwenden, um die Nägel künstlich zu stärken und weiteren Verfärbungen vorzubeugen.
  • Professionelle Maniküren und Pediküren können die Arbeit auch gänzlich abnehmen. Gerade zu Beginn kann man wertvolle Tipps und Handgriffe mitnehmen, um die Pflege gegebenenfalls später selbstständig übernehmen zu können.

 

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Die eigenen Psyche schützen bzw. stärken

Bereits vor der Therapie kann es hilfreich sein, psychologische oder psychoonkologische Hilfe einzuholen. Dadurch kann schon vorher über mögliche Ängste und Befürchtungen gesprochen werden. Die Gespräche ermöglichen also den individuell bestmöglichen Start, um mit einem „positiven Mindset“ die Behandlung zu beginnen. Auch Selbsthilfegruppen und Gespräche mit Menschen, die sich in der gleichen Situation befinden, helfen Krebserkrankten in den meisten Fällen enorm, die Situation besser zu bewältigen.

Viele Krebspatienten berichten zudem, dass sie sich während der Therapie neu kennengelernt haben. Es sei die Zeit, den Wert des Lebens erst richtig schätzen zu lernen und verborgene Talente und Interessen aufzudecken. So grausam die Diagnose Krebs ist, sie kann die Bindung zum eigenen Leben stärken und den Blick für das Schöne im Alltag schärfen. Dieses positive Denken wird sich nicht von heute auf morgen einstellen, aber langfristig positive Auswirkungen auf den Therapieverlauf haben.

Tipp: Wenn Sie noch mehr über das Thema Psyche während der Krebsbehandlung erfahren möchten, empfehlen wir Ihnen unseren Ratgeber „Krebsbetreuung“, in welchem Sie unter anderem mehr über psychoonkologische Unterstützung erfahren.

 

Die Krebsversicherung enthält eine psychologische Beratung. Im Rahmen der Krebsbetreuung können Sie mit einem persönlichen Berater Ihre Therapien koordinieren und erhalten zusätzlich psychologische Unterstützung.

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