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Krebsvorsorge

Was bei der Darmkrebs­vorsorge wichtig ist

Ein Mann im mittleren Alter liegt auf einer Liege und lässt seinen Darm vom Arzt mittels Ultraschall untersuchen.

Inhaltsverzeichnis

 

Die Diagnose Darmkrebs wird in Deutschland häufig gestellt. Jährlich betrifft sie knapp 60.000 Menschen. Dabei gilt: Je früher der Darmkrebs entdeckt wird, desto besser ist er heilbar. Daher gibt es Vorsorge-Untersu­chungen, zu denen jede Person ab dem 50. Lebensjahr gehen sollte. Denn Frauen wie Männer sind fast gleichermaßen betroffen. Lesen Sie hier nach, was Sie zum Thema Darmkrebsvorsorge wissen müssen.

Was ist Darmkrebs?

Die Innenwand des Darms besteht aus Schleimhaut. Aus ihr bilden sich häufig Vorwölbungen, die Polypen genannt werden. Wachsen diese Polypen noch weiter, nennt man sie ab einer bestimmten Größe Adenome.

Bei Polypen und Adenomen handelt es sich um gutartige Tumore, welche sich jedoch zu bösartigen Tumoren (Karzinomen) verändern. Bis jedoch ein Karzinom aus diesen gutartigen Tumoren entsteht, kann es bis zu 10 Jahre dauern.

Am häufigsten tritt Darmkrebs im Dick- und im Enddarm auf. Von dort kann sich der Tumor ausbreiten und z.B. die Leber oder in der Umgebung befindliche Lymphknoten befallen. Das bedeutet, dass der Tumor Metastasen gebildet hat.

 

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Wie äußert sich Darmkrebs?

Darmkrebs Symptome sind oft nicht auf den ersten Blick als solche erkennbar, da sie so allgemein sind, dass sie auch auf eine andere Darmerkrankung hinweisen könnten.

Nichtsdestotrotz gibt es bestimmte Symptome, die auch bei Darmkrebs auftreten können und bei denen Sie unabhängig von einem Verdacht auf Darmkrebs einen Arzt aufsuchen sollten. Symptome können z.B. sein:

  • Starke krampfartige Bauchschmerzen
  • Blut im Stuhl (allerdings ist es häufig mit dem bloßen Auge nicht erkennbar, daher spricht man von okkultem Blut)
  • Zusätzliche Schleimablagerungen auf dem Stuhl
  • Veränderung der Stuhlgewohnheiten, z.B. plötzlich auftretender Durchfall oder Verstopfungen, bzw. beides im Wechsel
  • Starker Gewichtsverlust
  • Geringere Leistungsfähigkeit gepaart mit Müdigkeit

Die Darmkrebsvorsorge

Die Prävention fängt, wie bei allen anderen Krebsarten, schon weit vor dem ersten Vorsorgetermin an. Für Darmkrebs gibt es bestimmte Faktoren, die zu einem erhöhten Risiko führen:

  • Rauchen
  • Regelmäßiger Alkoholkonsum
  • Starkes Übergewicht (Adipositas)
  • Wenig Bewegung
  • Wenig ausgewogene Ernährung, vor allem viel Fleisch und Wurst

Auch bei bestimmten chronischen Erkrankungen, wie z.B. Morbus Crohn, oder bei, in der Familie auftretenden Fällen von Darmkrebs kann das Risiko für Sie erhöht sein.

Das Risiko steigt außerdem mit zunehmendem Alter. Darmkrebs bricht häufig nicht vor dem 50. Lebensjahr aus. Allerdings kann die Erkrankung, vor allem bei erblicher Vorbelastung, auch vorher schon auftreten. Mittlerweile wird jede 10. Darmkrebsdiagnose vor dem 50. Lebensjahr gestellt.

Tipps zur Darmgesundheit

Die gute Nachricht ist, dass Sie das Risiko an Darmkrebs zu erkranken durch Ihren Lebensstil verringern können.

Rauchen verursacht nicht nur Lungenkrebs, sondern kann auch für viele andere Krebsarten verantwortlich sein. So ist es auch bei Darmkrebs. Hören Sie also am besten gleich auf!

Zudem sollten Sie so wenig Alkohol wie möglich trinken, sich viel bewegen und ausgewogen ernähren.

Ein gesünderer Lebenswandel ist jedoch keine Garantie dafür, nicht an Darmkrebs zu erkranken. Daher sind die Vorsorge-Untersuchungen so wichtig.

Welche Darmkrebsvorsorge-Untersuchungen gibt es?

Es gibt zwei unterschiedliche Vorsorge-Untersuchungen für Darmkrebs, die spätestens ab dem 50. Lebensjahr eine Rolle spielen. Die erste ist der immunologische Stuhltest. Hierbei wird geprüft, ob sich nicht sichtbares (okkultes) Blut im Stuhl befindet, welches auf Darmkrebs hinweisen kann.

Beim Stuhltest wird eine Probe von Ihrem Stuhl im Labor geprüft. Diese Art der Untersuchung ist nicht hundertprozentig zuverlässig, weil Auffälligkeiten nicht unbedingt auf Krebs hinweisen müssen. In solchen Fällen wird zur weiteren Abklärung zusätzlich noch eine Darmspiegelung durchgeführt.

 

Das führt gleich zur nächsten Vorsorge-Untersuchung – der Darmspiegelung (Koloskopie). Die Darmspiegelung, wird für Männer spätestens ab dem 50. Lebensjahr empfohlen, für Frauen ab dem 55. Lebensjahr, da bei Männern das Risiko noch etwas höher eingeschätzt wird.

 

Mithilfe der Darmspiegelung kann man sehr zuverlässig feststellen, ob sich bösartige Tumore im Darm befinden oder nicht.

 

Um die Darmspiegelung durchzuführen, muss der Patient mithilfe eines Abführmittels zuerst den Darm entleeren. Der Arzt führt dann ein dünnes, schlauchförmiges Gerät durch den After in den Darm ein. Mit der darauf montierten Minikamera lässt sich dort alles genau untersuchen. Mit zusätzlichen Geräten können dabei entdeckte Polypen sofort entfernt werden.

Viele Menschen möchten sich dieser unangenehm klingenden Prozedur nur ungern unterziehen. Allerdings kann der Eingriff auch unter einer kurzen Narkose stattfinden, so spürt man nichts und wacht mit dem guten Gefühl auf, etwas sehr Wichtiges für seine Gesundheit getan zu haben.

 

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Was zahlt die Krankenkasse?

Ab dem 50. Lebensjahr zahlt die Krankenkasse einmal jährlich eine Früherkennungsuntersuchung, nämlich den bereits vorher erklärten immunologischen Stuhltest. Dieses Angebot gilt bis zum 54. Lebensjahr. Ab dem 55. Lebensjahr findet die gleiche Untersuchung alle 2 Jahre statt und wird ebenfalls von der Krankenkasse übernommen.

Außerdem haben Sie das Anrecht auf zwei Darmspiegelungen. Bei Männern wird die erste Darmspiegelung bereits mit 50 empfohlen, bei Frauen ab 55.

Eine Früherkennungsuntersuchung kann aber schon vor Ihrem 50. Geburtstag sinnvoll sein, beispielsweise, wenn in Ihrer Familie bereits Darmkrebs vorkam oder Sie eine chronisch entzündliche Darmerkrankung haben. Dann sollten Sie unbedingt das Gespräch mit Ihrem Arzt suchen.

Der Besuch der Vorsorgeuntersuchung rettet Leben!

Da die Symptome bei Darmkrebs nicht eindeutig sind, sollten Sie die angeordneten Vorsorge-Termine unbedingt in Anspruch nehmen. Das kann Leben retten! Denn je früher der Krebs erkannt wird, desto besser ist er heilbar. Wenn in Ihrer Familie bereits jemand an Darmkrebs erkrankt ist, bzw. Sie an einer chronisch entzündlichen Darmkrankheit leiden, sollten Sie gleich mit Ihrem Arzt klären, ab wann die erste Vorsorge-Untersuchung für Sie sinnvoll ist.