Krebsvorsorge

Hodenkrebsvorsorge: Symptome, Tastanleitung & Kosten

03.01.2023

Arzt bespricht mit jungem Mann die Hodenkrebsvorsorge in der Praxis

Das Wichtigste vorab:

Schwellungen, Schmerzen und Unebenheiten am Hoden können auf einen Hodentumor hinweisen, müssen es aber nicht. Oftmals werden vermeintliche Knoten mit den Nebenhoden verwechselt.
Hodenkrebsvorsorge ist einfach, erfordert aber Selbstdisziplin: Etwas 1x pro Monat sollte Mann sich nach dem Duschen abtasten.
Es gibt keine speziellen Hodenkrebsvorsorgeuntersuchungen, die die Krankenkassen übernehmen. Wer ohne Verdachtsfall oder Anzeichen untersucht werden möchte vom Urologen, muss selbst zahlen.

Inhaltsverzeichnis:

Wie kann ich herausfinden, ob ich Hodenkrebs habe?
Wie taste ich meine Hoden richtig ab?
Was kostet die Hodenkrebsvorsorge beim Urologen?
Wie oft & wann sollte ich zur Hodenkrebsvorsorge beim Urologen?
Hodenkrebsvorsorge: Abtasten, Checkups & Krebsversicherung

Die gute Nachricht vorab: Hodenkrebsvorsorge ist einfach und lässt sich gut in den Alltag integrieren. Durch aktives Überwachen (z. B. Abtasten der Hoden nach dem Duschen) lässt sich eine mögliche Hodenkrebserkrankung meist früh und gut erkennen. In diesem Ratgeber haben wir praktische Infos rund um die Hodenkrebsvorsorge zusammengetragen. Wir erklären, welche Anzeichen es für Hodenkrebs geben kann, wie Mann sich selbst abtastet und was die Vorsorge beim Urologen kostet.

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Wie kann ich herausfinden, ob ich Hodenkrebs habe?

Durch das Beachten von Alarmsignalen und mithilfe regelmäßiger Kontrolltermine beim Arzt bzw. Urologen (bei Verdachtsfällen). Anzeichen können eine tastbare Verhärtung am Hoden, eine schmerzhafte Schwellung oder diffuse Schmerzen im Leistenbereich sein. Auch das Anschwellen der Brustdrüsen kann ein Anzeichen sein.

Knubbel am Hoden können auf Hodenkrebs hindeuten, müssen es aber nicht. Dabei kann es sich beispielsweise auch um eine Zyste handeln. Sobald Sie unsicher sind oder sogar einen Verdacht haben, sollten Sie zum Facharzt – in diesem Fall den Urologen.

Wie hoch ist die Chance, Hodenkrebs zu bekommen?
Hodenkrebserkrankungen machen nur etwa 1-2 % aller Krebserkrankungen aus. Im Ganzen gesehen ist es also eher eine seltenere Krebsart. Betrachtet man allerdings die Altersstufe junger Männer (25 bis 45 Jahre) zeigen sich Auffälligkeiten: Dort ist Hodenkrebs trauriger Spitzenreiter in der Krebsstatistik – zwischen 20 und 30 % aller Männer in diesem Alter erkranken an Hodenkrebs.

Wie taste ich meine Hoden richtig ab?

Am besten nach dem Duschen und vor einem Spiegel: Männer können die eigenen Hoden gut abtasten – und zwar in 3 einfachen Schritten: Wenn Sie sich unsicher sind, sollten Sie in jedem Falle einen Termin beim Urologen ausmachen.

Hodensack in die Handfläche legen. (1 von 3)

Legen Sie den Hodensack in die geöffnete Handfläche und tasten Sie ihn von unten vorsichtig ab. Bewegen Sie den Hoden dabei leicht auf und ab, um ein Gefühl für Größe, Gewicht & Co zu erhalten.

Hoden zwischen Daumen & Zeigefinger rollen. (2 von 3)

Nehmen Sie anschließend den Hoden zwischen Daumen und Zeigefinger. Bewegen bzw. rollen Sie den Hoden sanft hin und her. Falls Sie Unebenheiten, Knoten oder Ähnliches ertasten, kann es sinnvoll sein, einen Urologen zu Rate zu ziehen.

Wichtig: Oftmals werden die Nebenhoden mit Knubbeln & Co verwechselt. Nicht jeder Unebenheit muss also gleich Hodenkrebs sein.

Hodensack im Spiegel betrachten. (3 von 3)

Werfen Sie am Ende noch einen Blick in den Spiegel und prüfen Sie, ob Ihr Hodensack auffällige Schwellungen aufweist.

Illustrierte Anleitung, wie man in 9 Schritten den eigenen Hoden selbst abtasten kann

Was kostet die Hodenkrebsvorsorge beim Urologen?

Wenn es keine Beschwerden oder Anzeichen auf eine Hodenkrebserkrankung gibt, muss diese vom Patienten selbst bezahlt werde. Die Kosten betragen meist zwischen 30 und 40 EUR.

Wie oft sollte ich zur Hodenkrebsvorsorge beim Urologen?

Anders als beispielsweise bei Brustkrebs oder Prostatakrebs gibt es für Hodenkrebs keine speziellen Vorsorgeprogramme durch die Krankenkassen. Eine Auseinandersetzung findet meist erst dann statt, wenn es erste Anzeichen für eine Erkrankung gibt. Solange es die Wehrpflicht gab, wurden junge Männer im Zuge der Musterung auch auf Hodenkrebs untersucht.

Die Deutsche Gesellschaft für Urologie (DGU) rät Männern im Alter von 14 bis 45 Jahren dazu, regelmäßig einen Hodencheck bei sich selbst durchzuführen. Als Faustregel gilt: 1x pro Monat nach dem Duschen Hodensack und Hoden prüfen.

Was haben Hodenkrebsvorsorge und Krebsvorsorge bei Kindern gemeinsam?
Für beide gibt es keine eigenen, speziellen Vorsorgeprogramme durch die Krankenkassen. In beiden Fällen ist man vor allem selbst bzw. das Umfeld gefordert. Bei der Krebsvorsorge für Kinder spielen die Eltern eine zentrale Rolle.

Hodenkrebsvorsorge: Abtasten, Kontrolltermine & Krebsversicherung

Die Hodenkrebsvorsorge ist schwierig, da es kein Vorsorgeprogramm durch die Krankenkassen gibt. Wie beispielsweise bei Lungenkrebs oder Bauchspeicheldrüsenkrebs ist man selbst in der Verantwortung, sich um die Krebsvorsorge zu kümmern.

Aktives Abtasten und der Besuch beim Urologen sind das eine in der Hodenkrebsfrüherkennung, die Vorsorge für den Ernstfall das anders. Sollten Sie an Krebs erkranken, erhalten Sie bereits bei Diagnose eine hohe Einmalzahlung aus der Krebsversicherung. Zusätzlich zur finanziellen Absicherung bieten wir sowohl medizinische als auch psychologische Betreuung für Betroffene.