Therapieentscheidung: Ablauf für Angehörige & Krebspatienten.
Oftmals kann man sich besser auf eine neue Lebenssituation einstellen, wenn man die nächsten Etappen kennt. Und weiß, was auf einen zukommen kann. Aus diesem Grund haben wir die wichtigsten Schritte für Sie zusammengestellt.
Schritt #1: Klare Sachlage schaffen, Daten sammeln.
Bei einer Krebserkrankung muss der Betroffene zuerst eine Reihe von diagnostischen Untersuchungen durchlaufen. Diese müssen geplant werden und nehmen meist einige Zeit in Anspruch. Hier muss der auf das Ergebnis wartende Patient von Angehörigen gut begleitet werden.
Schritt #2: Befunde besprechen, Plan überlegen.
Ist die Diagnostik abgeschlossen, besprechen Experten gemeinsam in einem Tumorboard, welche Therapieempfehlung sie aussprechen können.
Schritt #3: Aufklärungsgespräch mit Krebspatient & Angehörigen.
Steht die Therapie fest, wird der Erkrankte zu einem ersten Aufklärungsgespräch eingeladen. Hier ist es ratsam, dass der Betroffene einen Angehörigen zum Gespräch mitbringt. 4 Ohren hören mehr als 2. Die Fragen richtet der Arzt zwar primär an den Patienten, aber auch als Angehöriger sollte man im Blick behalten, wie viel der Kranke für den Moment wissen will und aufnehmen kann. Wenn der Erkrankte sich eher zurückhaltend zeigt, bestärken Sie ihn vorsichtig Fragen zu stellen, deren Antworten für eine sicherere Therapieentscheidung nötig sind. Nutzen Sie das Arztgespräch auch, um zu besprechen, wie sich die einzelnen Therapiemöglichkeiten auf die Lebensqualität des Betroffenen auswirken werden.
Schritt #4: Entscheidung für Krebstherapie.
Hat der Betroffene sich für eine Therapie entschieden, sollte dies akzeptiert werden. Vielleicht entscheidet sich der Kranke anders, als Sie es erwartet hätten oder für vernünftig halten. Sie sollten diese Entscheidung nicht in Frage stellen oder ihn umstimmen. Eine aus eigenem Antrieb getroffene Entscheidung gibt dem Kranken Mut, Kontrolle und auch Selbstvertrauen. Dank des medizinischen Fortschrittes werden heute die Mehrzahl der Krebskranken geheilt. Trotzdem reagieren Betroffene meist mit Unsicherheit und Angst. In unserer Gesellschaft besteht der Ruf einer Krebserkrankung immer noch aus Leid, Schmerzen und Abschied vom Leben.