Nutzen der Vorsorge
Vorsorge soll gegen Krebs vorbeugen, bevor er entsteht. Dazu gehört beispielsweise die Früherkennung von Vorstufen und damit verbundene notwendige Behandlungen. Regelmäßige Untersuchungen beim Arzt machen dies möglich. Oft weisen Ärzte ihre Patienten auf mögliche Vorsorgeuntersuchungen hin und erinnern sogar per Briefpost oder SMS an die nächste Untersuchung. Solche Hinweise sollten ernst genommen werden, da sie es möglich machen, Vorstufen von Krebs rechtzeitig zu erkennen.
Früherkennung findet z.B. einen Tumor, solange er noch sehr klein ist. Auch Gewebeveränderungen können rechtzeitig entdeckt werden, bevor sie dem Betroffenen überhaupt aufgefallen wären. In diesem Stadium ist es einfacher, den Tumor zu entfernen. Durch frühzeitige Behandlung bestehen oft gute bis sehr gute Heilungsaussichten. Dafür bieten die gesetzlichen Krankenkassen ein umfangreiches Programm an.
Ein gesunder Lebensstils, entsprechender Ernährung und sportliche Aktivitäten beugt Erkrankungen vor und senkt auch das Krebsrisiko. Die Eigeninitiative dazu ist ebenso Teil der Krebsvorsorge.
Diese Vorsorgeuntersuchungen zahlt die Krankenkasse
In Deutschland können sich Frauen und Männer auf verschiedene Krebsarten hin untersuchen zu lassen. Die Kosten der Untersuchungen übernehmen zu einem großen Teil die gesetzlichen Krankenkassen. Die folgenden Untersuchungen werden von der gesetzlichen Krankenkasse bezahlt:
Für Menschen, bei welchen Krebserkrankungen in der Familie vermehrt vorkamen, bieten die gesetzlichen Krankenkassen angepasste, intensivere Früherkennungsprogramme an. Die Teilnahme an der "Krebsvorsorge" ist selbstverständlich freiwillig. Hilfe bei der Entscheidung für oder gegen eine Untersuchung leisten die Haus- und Fachärzte. Bestimmte, zusätzliche Untersuchungen jenseits des Programms der gesetzlichen Krankenkassen müssen durch den Patienten selbst bezahlt werden.
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Wie oft sollte man eine Vorsorgeuntersuchung machen?
Vorsorgeuntersuchungen für den Mann
- Krebsvorsorge für Männer ab 35 Jahre: alle zwei Jahre Inspektion der Haut
- Krebsvorsorge für Männer ab 45 Jahre: einmal jährlich Prostata- und Genitaluntersuchung mit Anamnese zu Veränderungen, Beschwerden und Abtasten von Prostata und Lymphknoten
- Krebsvorsorge für Männer ab 50 bis 54 Jahre: einmal jährlich Dickdarm- und Rektumuntersuchung mit Abtasten des Enddarms und Hämokkulttest auf Blut im Stuhl
- Krebsvorsorge für Männer ab 55 Jahre: zweimal im Abstand von zehn Jahren Darmspiegelung oder wahlweise weiterhin alle zwei Jahre Hämokkulttest.
Vorsorgeuntersuchungen für die Frau
- Krebsvorsorge für Frauen ab 20 Jahre: jährliche Genitaluntersuchung mit gezielter Anamnese zu Menstruationsstörungen, Ausfluss, Abstrich und zytologische Untersuchung
- Krebsvorsorge für Frauen ab 30 Jahre: einmal jährliche Brustuntersuchung mit Anamnese zu Beschwerden, Veränderungen, Abtasten von Brust und regionären Lymphknoten und der Anleitung zur Selbstkontrolle
- Krebsvorsorge für Frauen ab 35 Jahre: alle zwei Jahre Inspektion der Haut
- Krebsvorsorge für Frauen ab 50 bis 54 Jahre: einmal jährlich Dickdarm- und Rektumuntersuchung mit Abtasten des Enddarms und Hämokkulttest auf Blut im Stuhl
- Krebsvorsorge für Frauen von 50 bis 69 Jahren: alle zwei Jahre Mammographie-Screening, Einladung zur Röntgenuntersuchung der Brust durch zertifizierte Screeningeinheiten.
- Krebsvorsorge für Frauen ab 55 Jahre: zweimal im Abstand von zehn Jahren Darmspiegelung oder wahlweise weiterhin alle zwei Jahre Hämokkulttest.
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Risikofaktoren für die Krebserkrankung
Zur Vorbeugung zählt auch die Vermeidung möglicher Risiken, soweit möglich.
AIDS und HIV: durch die mit der anstrengenden Krankheit verbundenen Schwächung des Immunsystems kann es zu Fehlentwicklungen in der Zellbildung kommen. Die Krankheit steht typischerweise für chronische Entzündungen. Im Gegensatz zu nicht Infizierten mit gesundem Immunsystem bilden sich bestimmte Zellhormone, sog. Zytokine. Dadurch wird der Wachstums- und Reparaturstoffwechsel von Zellen gestört und führt damit zur Tumorentstehung.
Alkohol: Geringe Mengen und regelmäßiger Konsum können bereits die Bildung von Krebs verschiedenster Art auslösen.
Asbest: Das faserige und sehr widerstandsfähige Mineral kann Lungenkrebs und Rippenfellkrebs auslösen, ein sogenanntes Mesotheliom. Auch Kehlkopfkrebs ist möglich.
Hormonbehandlung: Eine Hormonbehandlung mit Östrogen und Gestagen bietet Abhilfe bei starken Beschwerden, doch sie kann auch das Krebsrisiko steigern.
Humane Papillomviren (HPV): werden hauptsächlich beim Geschlechtsverkehr übertragen, aber sind selten Auslöser eine Krebsbildung.
Übergewicht: Es ist nicht nur wichtig, was man isst, sondern auch wie viel, und wie viel Energie man gleichzeitig verbraucht. Studien haben in den letzten Jahren gezeigt, dass übergewichtige Menschen ein gesteigertes Risiko für mehrere Krebsarten haben.
Psychische Probleme: als Auslöser für ungesunden Konsum, der Krebs fördert (Stressbewältigung mit Alkohol, Rauchen, Medikamente, zu viel Essen)
Rauchen: gilt nicht nur als Auslöser für Lungenkrebs, sondern auch zahlreiche weitere Formen von Krebs.
UV-Strahlung: ist definitiv krebserregend. Die Haut vergisst nichts! Bei immer wiederkehrender UV-Überdosierung entstehen dauerhafte Schäden am Erbmaterial, sogenannte Mutationen und führen zu Hautkrebs. Ferner kann es mit dem zunehmenden Alter zu Fehlern in der Zellbildung kommen.
Symptome einer Krebserkrankung
Nachfolgend werden die möglichen Symptome für Krebs aufgelistet. Aber keine Panik. In den meisten Fällen handelt es sich glücklicherweise nicht immer gleich um eine Krebserkrankung. Aber Achtsamkeit ist angebracht und gehört zur Vorsorge. Gewissheit dazu verschaffen Ihnen entsprechende fachliche Untersuchungen bei einem Facharzt.
Allgemeine Symptome
Krebs macht sich im frühen Stadium meistens nicht durch Beschwerden bemerkbar. Aber es gibt Hinweise auf eine mögliche, bösartige Erkrankung. Diese Merkmale gilt es rechtzeitig zu erkennen, um damit die Heilungschancen zu maximieren.
Eine Liste der möglichen Symptome:
- tastbare Schwellungen, Verhärtungen oder Knoten auf der Haut, Schleimhaut oder in Weichteilen, oft ohne Schmerzempfindung
- Schmerzen ungeklärter Herkunft
- Veränderungen an Brust oder Hoden
- Vergrößerung von Lymphknoten in den Achselhöhlen, den Leisten oder am Hals
- Veränderungen am Kropf
- anhaltender Husten oder Veränderung eines lange bestehenden Hustens sowie ständiger Hustenreiz
- blutiger Auswurf beim Husten
- chronische Heiserkeit
- Atemnot
- anhaltende Schluckbeschwerden
- Veränderungen der Haut, Leberflecken und Warzen hinsichtlich ihrer Größe, Form und Farbe, Gelbsucht, fleckig gerötete Handinnenflächen oder Lebersternchen (spinnenartig erweiterte Äderchen in der Haut)
- Blut in der Samenflüssigkeit
- Blutungen nach den Wechseljahren oder Schmierblutungen zwischen den Regelblutungen
- Veränderungen beim Stuhlgang oder Urinieren, z.B. Schmerzen, Beimengungen von Blut, vermehrter Harndrang oder schwacher, unterbrochener Harnfluss
- ungewöhnliche und anhaltende Veränderungen der Verdauungsgewohnheiten
- Sodbrennen
- anhaltendes Druck- oder Völlegefühl, Bauchschmerzen oder Blähungen
- ungewöhnliche Blutungen oder Ausscheidungen aus Mund, Nase, Darm, Harnröhre oder Vagina
- anhaltendes Aufstoßen und Erbrechen
- anhaltende Appetitlosigkeit und unerklärlicher Gewichtsverlust
- Blässe und Blutarmut, ständige Müdigkeit, Abgeschlagenheit, Leistungsabfall
- Fieber, Schweißausbrüche, Schwindelgefühl oder Herzrasen
- neu auftretende Kopfschmerzen
- Sehstörungen
- Krampfanfälle
- anhaltender Juckreiz
- neurologische Störungen wie Lähmungserscheinungen, Sprach- und Koordinierungsstörungen oder neu auftretende Ungeschicklichkeit
- Persönlichkeitsveränderungen
- nicht oder schlecht heilende Wunden