Ich heiße Leander Kress, bin 21 Jahre alt und komme aus Friedberg. Seit 13 Jahren bin ich nun beinamputiert und bestreite mein Leben mit einer Prothese. Denn kurz nach meiner
Einschulung wurde Knochenkrebs in meinem rechten Oberschenkel diagnostiziert. Trotz Behinderung durfte ich an den paralympischen Spielen im März 2022 teilnehmen. Doch bis hierhin war es ein weiter Weg mit vielen Krankenhausaufenthalten und schwierigen Entscheidungen, der mein Leben veränderte.
Die Chemotherapie blieb nicht ohne Folgen
Nach der eineinhalb Jahre langen Chemotherapie mit Beinamputation konnte ich die Krankenhaus-Zeit vorerst hinter mir lassen. Das war ein befreiendes Gefühl, denn ich hatte es endlich geschafft. Auch mein gesamtes Umfeld war erleichtert, vor allem meine Eltern. Doch dann war trotzdem noch nicht alles vorbei. Bei Rehas und Physiotherapie-Terminen übte ich das Laufen mit meiner ersten Beinprothese. Anfangs war es noch schwer den Stumpf richtig anzusteuern, doch vor allem als Kind lernt man es schnell und die Laufbewegung speichert sich im Kopf ab.
In regelmäßen Abständen musste ich die Ärzte des schwäbischen Kinderkrebszentrum weiterhin besuchen. In den ersten Jahren waren die Termine in einem 3-Monats-Rythmus. Später lockerte es sich, bis sie nur noch einmal jährlich stattfanden. Bei den Nachsorge-Terminen wurde mein ganzer Körper auf Krebszellen geprüft und ob sich solche eventuell im Körper verbreitet haben und einen neuen Tumor bilden. Die Untersuchungen zogen sich immer über mehrere Stunden.