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Krebserkrankung

Krebs und Erbfaktoren: Welche Krebsarten sind vererbbar?

Eine Frau sitzt im Labor, trägt einen weißen Kittel, Handschuhe und einen Mundschutz. Sie untersucht eine Blutprobe auf DNA Auffälligkeiten.

Das Wichtigste vorab

  • Brustkrebs, Prostatakrebs, Darmkrebs und Vorstufen von schwarzem Hautkrebs sind grundsätzlich vererbbar. Andere Krebsarten sind möglich, aber sehr selten.
  • Auch wenn viele Krebsarten keine klassischen Erbkrankheiten sind, können Veranlagungen dafür vererbt werden.
  • Indirekte Vererbung: Syndrome wie das Jeghers-Syndrom oder Lynch-Syndrom können zu Krebs führen und werden oftmals genetisch weitergegeben.

Krebs ist eine tückische Krankheit, die auf eine Vielzahl von Arten entstehen kann. Hinweise auf eine erbliche Veranlagung gibt es, sind oft aber schwer zu deuten. Anzeichen für eine genetische Vorbelastung können beispielsweise sein:

  • Eine bestimmte Krebsart tritt in der Familie gehäuft auf, z.B. Bruder, Onkel und Vater an Darmkrebs erkrankt.
  • Mehrere Generationen hintereinander sind an Krebs erkrankt, z. B. Großmutter und Mutter hatten beide Brustkrebs.
  • Krebs tritt in jungem Lebensalter (50 Jahre oder jünger) auf, z.B. bei Brust-, Darm- oder Gebärmutterkörperkrebs,
  • Seltene Krebsarten treten auf, z.B. Brustkrebs beim Mann.
  • Mehrere gleichzeitig oder hintereinander auftretende Krebserkrankungen, z.B. als Folge eines vererbten Syndroms.

 

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Ist Brustkrebs vererbbar?

Einige Fälle von Brustkrebs sind vererbbar. Menschen, bei denen bestimmte Merkmale in den Genen vorliegen, sind statistisch gesehen häufiger von Brustkrebs betroffen. Die beiden bekanntesten genetischen Veränderungen sind die sogenannten BRCA1- und BRCA2-Gene, die eigentlich für die Zellreparatur verantwortlich sind.

Allerdings wird das Risiko auch durch krebserregende Stoffe in der Umwelt beeinflusst. Das bedeutet, dass nicht jeder mit einer Mutation in diesen Genen von Brustkrebs betroffen sein muss und gleichzeitig auch, dass Personen ohne diese Mutationen gefährdet sein können. Die Brustkrebsvorsorge ist in jedem Fall ein wichtiger Baustein in der Prävention.

Kann man Bauchspeicheldrüsenkrebs vererben?

Ja, aber eine Vererbung ist eher selten: Etwa 1 - 2 % aller Fälle von Bauchspeicheldrüsenkrebs (Pankreaskarzinom) sind auf erbliche Faktoren zurückzuführen. Einige genetische Syndrome (Peutz-Jeghers-Syndrom oder Lynch-Syndrom) erhöhen das Risiko, an verschiedenen Krebsarten zu erkranken – also auch an dem Bauchspeicheldrüsenkrebs. Da es keine eigenen Programme zur Bauchspeicheldrüsenkrebsvorsorge gibt, ist aktives Beobachten das A und O: Wer in der Familiengeschichte Fälle eines Pankreaskarzinoms hat, sollte eventuell eine genetische Beratung bzw. Untersuchung in Betracht ziehen, um das Risiko abzuschätzen.

Ist Darmkrebs in der Familie vererbbar?

Darmkrebs kann vererbt werden: ca. 5-10% aller Darmkrebserkrankungen haben mit genetischen Veränderungen zu tun. Zwei bekannte Syndrome, die das Darmkrebsrisiko erhöhen, sind …

  • das Lynch-Syndrom und
  • die familiäre adenomatöse Polypose (FAP).

Beide Syndrome sind autosomal-dominant vererbt. Das bedeutet, dass wenn ein Elternteil die Mutation trägt, die Kinder eine 50 %ige Chance haben, es auch in sich zu tragen.

Wichtig: Auch wenn es viele Darmkrebsfälle in der Familie gibt, muss nicht immer eine genetische Ursache vorliegen. Das Risiko wird auch durch andere Faktoren erhöht. Krebserregende Lebensmittel oder Alkohol sind beispielsweise entscheidende Stellschrauben in der Darmkrebsvorsorge.

Wie stark vererbbar ist Lungenkrebs?

Obwohl es seltene Formen von Lungenkrebs gibt, die durch genetische Veränderungen verursacht werden können, sind die meisten Fälle auf Tabakkonsum und Umweltbelastungen zurückzuführen. Die Lungenkrebsvorsorge ist daher denkbar einfach: Wer nicht raucht und sich keinen krebserregenden Stoffen (z.B. Asbest) aussetzt, hat schon viel erreicht.

Studien haben gezeigt, dass das Risiko bei Personen etwas erhöht ist, die einen Elternteil an diese Krankheit verloren haben. Dies kann jedoch auf gemeinsame Umweltfaktoren und Lebensstile zurückzuführen sein. Salopp gesagt: Wenn die Eltern rauchen, ist die Chance hoch, dass das Kind ebenfalls raucht. Und das erhöht das Lungenkrebsrisiko.

 

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Gebärmutterhalskrebs vererben: Welche Rolle spielen Vater und Mutter?

Gebärmutterhalskrebs (= Zervixkarzinom) ist in der Regel nicht vererbbar und die meisten Fälle sind durch Infektionen mit dem Humanen Papillomavirus (HPV) verursacht. Sowohl Männer als auch Frauen können HPV-Infektionen haben, obwohl die Auswirkungen der Infektion bei Männern in der Regel geringer sind als bei Frauen. Sie werden meist durch sexuellen Kontakt übertragen.

Risikofaktoren für Gebärmutterhalskrebs sind:

  • Rauchen
  • Immunschwäche
  • lange Anwendung von hormonellen Verhütungsmitteln
  • frühes Alter beim ersten Geschlechtsverkehr

Ist ein Hirntumor genetisch vererbbar?
Es gibt genetische Syndrome (z.B. Turcot-Syndrom und das Li-Fraumeni-Syndrom), die das Risiko erhöhen können. Diese Syndrome sind jedoch selten und machen nur einen kleinen Prozentsatz aller Hirntumore aus. Wie bei anderen Arten von Krebs auch, spielen vor allem Umweltfaktoren und Lebensstil eine große Rolle in der Entstehung. Es gibt keine sichere Methode, um das Risiko vorherzusagen.

Kann man Magenkrebs erben?

Wenn ein Verwandter ersten Grades (Eltern, Geschwister oder Kinder) an Magenkrebs erkrankt ist, besteht ein erhöhtes Risiko, selbst an Magenkrebs zu erkranken. Experten gehen davon aus, dass ungefähr jeder zehnte Fall von Magenkrebs auf familiäre Faktoren zurückzuführen ist.

Obwohl genetische Faktoren eine Rolle spielen, können auch ähnliche Lebensstile und Ernährungsgewohnheiten entscheidend sein. Wenn in der Familie geraucht wird und viel salzhalte, gepökelte Fleischwaren gegessen werden, steigt das Magenkrebsrisiko für alle.

Die Magenkrebsvorsorge wird jedem empfohlen, der einen Verwandten mit Magenkrebs hat, regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen (z.B. Magenspiegelung) durchzuführen.

Kann Hautkrebs vererbt werden?

Hautkrebs wird sehr selten vererbt und ist meist die Folge von Umwelteinflüssen. Hautkrebsvorsorge ist grundsätzlich recht einfach, da die Risikofaktoren klar sind: UV-Strahlung (Sonnenbaden oder Solarien) und helle Haut. Selten können auch der Kontakt mit chemischen Substanzen ein Auslöser sein.

Diese Hautveränderungen können Vorstufen für Hautkrebs bilden – und sollten daher gut beobachtet werden:

  • Aktinische Keratose: Rote Flecken, die auf sonnenexponierter Haut auftreten und auf eine Schädigung durch UV-Strahlung hinweisen können.
  • Lentigo maligna: Runde, gutartige Pigmentflecken, die sich durch häufige Sonneneinstrahlung zu einem Melanom (= bösartige Form von Hautkrebs) entwickeln können.
  • Dysplastische Nevus: Unregelmäßig geformte, große Muttermale, die auf ein erhöhtes Risiko für Hautkrebs hinweisen können.

Ist Prostatakrebs eine Erbkrankheit?

Prostatakrebs ist nicht direkt eine Erbkrankheit im klassischen Sinne, aber es gibt familiäre Komponenten. Das heißt, das Risiko ist höher, wenn nahe Verwandte (Vater oder Bruder) erkrankt sind. Gut 10 % aller Prostatakrebs-Erkrankungen sind erblich bedingt. In der Prostatakrebsvorsorge spielen vielmehr die Risikofaktoren eine Rolle. Dazu gehören: Alter, Herkunft, Ernährung und hormonelle Faktoren (z.B. hoher Testosteronspiegel).

Genetische & familiäre Faktoren abfangen: Krebsversicherung

Krebs ist eine reale Bedrohung und bestimmte Formen können innerhalb der Familie weitergegeben werden. Brustkrebs und Darmkrebs beispielsweise bilden dabei eine direkte genetische Gefahr. Häufen sich Risikofaktoren innerhalb einer Familie, kann die erhöhte Wahrscheinlichkeit für eine Krebserkrankung auch auf diesem Wege weitergegeben werden. Klassische Beispiele sind rauchende Eltern, die sich selbst und ihre Kinder zum einen dem Zigarettenrauch aussetzen und zum anderen gegebenenfalls auch schlecht ernähren. Lebensmittel und Tabakkonsum werden somit zu echten Belastungen, die einen wesentlichen Einfluss auf die Erkrankungswahrscheinlichkeit für Krebsarten haben– und zwar für alle Beteiligten.

Um der allgegenwärtigen Krebsgefahr entgegenzuwirken, gibt es die Krebsversicherung. Wer innerhalb der Laufzeit an Krebs erkrankt (über 300 Krebsarten versichert), erhält eine hohe Auszahlung. Damit lassen sich beispielsweise Krebstherapiekosten einfacher finanzieren,undein möglicher Einkommensverlust besser abfedern. Oder die große Weltreise bezahlen.

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