Autor Leander Kress
Autor Leander Kress
Ich heiße Leander Kress, bin 20 Jahre alt und komme aus Friedberg bei Augsburg. Mit sieben Jahren erkrankte ich an Knochenkrebs im rechten Oberschenkel, welcher daraufhin amputiert werden musste. Mit einem Bein habe ich die Leidenschaft zum Skifahren entdeckt und bin mittlerweile in der Deutschen Nationalmannschaft Para Ski alpin.
Durch die Chemotherapie musste ich im Krankenhaus über eineinhalb Jahre verbringen. Dabei unterzog ich mich verschiedenen Untersuchungen, Behandlungen und Physiotherapien. Die Gesamtrechnung vom Krankenhaus belief sich auf 600.000€. Die Krankenkasse verlangte von meinen Eltern eine Eigenbeteiligung von 80.000€. Neben dem normalen Krankenhausaufenthalt besuchte ich mit meinen Eltern eine Fachklinik in der Schweiz, um Ratschläge von Experten zu erhalten und die richtige Entscheidung der Amputationsart zu treffen. Die Krankenkasse bezahlte nichts für diese zusätzliche Hilfe.
„Um mich während der Chemotherapie bestens zu unterstützen, besuchten mich meine Eltern täglich. Nachdem mein Vater immer morgens bis mittags und meine Mutter mittags bis abends bei mir waren, trugen die Fahrtkosten einen erheblichen Anteil an den Gesamtkosten. "
Leander Kress, Para-Ski-Sportler
Weiter lag ich zu Ostern 2008 im Krankenhaus Ingolstadt, wo mein Oberschenkel amputiert wurde. In dieser Zeit fuhren meine Eltern täglich nach Ingolstadt und wieder nachhause. Nach der gesamten Chemotherapie begann die Physiotherapie, um meine koordinativen Fähigkeiten auf einem Bein zu trainieren und mich auf die Prothesenversorgung vorzubereiten. Hierbei fuhren mich meine Eltern genauso täglich zu Rehakliniken.
Damit ich problemlos überall hingelange und ein behindertengerechtes Bad habe, musste unser Zuhause für die neuen Lebensumstände umgebaut werden. Dazu gehörte eine begehbare und ebenerdige Dusche mit Handgriffen, sowie Handläufen an den Treppen.
„Insgesamt kostete der Umbau vom Haus 20.000€, wobei die Krankenkasse nur die Hälfte übernahm und den Rest meine Eltern selbst finanzieren mussten."
Leander Kress, Para-Ski-Sportler
Als bewegungswilliges Kind wollte ich im Alltag und in der Schule mobil sein. Deshalb benötigte ich bis zum Tragen einer Prothese einen Rollstuhl, der auf meine Bedürfnisse zugeschnitten war. Er musste sportlich und wendig sein, um auch im Sportunterricht oder beim Spielen mit Freunden teilzunehmen. Für Ausflüge mit der Familie oder kurzen Wegen besorgten meine Eltern ein Tandemfahrrad. Mit Prothese kann ich jedoch durch einen speziellen Kurbeladapter eigenständig Fahrrad fahren. Beide Mobilitätshilfen mussten meine Eltern finanzieren.
Ein paar Jahre nach der Amputation war ich bereit für eine Sportprothese, die mir die Teilnahme am Sportunterricht ermöglicht und mich generell mehr sportliche Aktivitäten ausführen lässt. Durch die spezielle Sportfeder aus Carbon ist die Sportprothese etwas teurer als eine normale Alltagsprothese und kostet 12.000€. Die Krankenkasse hat eine Kostenübernahme wie bei meinen anderen Prothesen verweigert. Die Begründung war und ist bis heute, dass dies nicht im Tarif vereinbart ist.
„Jedoch konnte meine Mutter bei Vertragsabschluss nicht wissen, dass sie eines Tages ein gehbehindertes Kind haben wird."
Leander Kress, Para-Ski-Sportler
Eine weitere schlechte Erfahrung habe ich mit meinen Eltern auf einer Reha gemacht. Dort war ich mit meiner ersten Prothese, um meine Fähigkeiten mit der Gehhilfe auszubauen. Jedoch durfte ich mit dieser Prothese nicht an der Reha teilnehmen, da sie angeblich nicht richtig gewesen sei. Blauäugig stimmten meine Eltern einer neuen Prothese zu. Meine erste Prothese wurde darin verbaut. Die Neue war jedoch untragbar und schnell wurde klar, dass ich diese nicht weiter benutzen konnte und ich wieder eine Prothese vom Orthopädietechniker aus der Heimat brauchte. Die Krankenkasse verweigerte sich die neue Prothese zu bezahlen, denn der Zeitraum zwischen den beiden Prothesen zu knapp war. Erneut mussten meine Eltern mithilfe eines Kredits auf unserem Haus 10.000 € zahlen.
Inzwischen waren etwa 100.000€ Schulden auf unserem Haus und weitere Privatkredite im Familienkreis, die meine Eltern über 20 Jahre abbezahlen mussten. Leider wurden unsere finanziellen Möglichkeiten durch eine weitere Erkrankung meines Vaters drastisch eingeschränkt und die Schulden konnten nicht mehr abbezahlt werden. Schlussendlich waren meine Eltern gezwungen das Haus zu verkaufen.
„Hätte es damals schon eine Krebsversicherung gegeben, wäre finanziell einiges anders gelaufen und wir hätten das Haus behalten können."
Leander Kress, Para-Ski-Sportler
Während der Krebserkrankung gab es auf der Kinderkrebsstation kostenlos psychologische Betreuung, die mir sehr geholfen hat. Meine Eltern mussten sich in der schweren Zeit außerhalb psychologische Hilfe suchen, da sie viele Informationen verkraften und wichtige Entscheidungen treffen mussten. Diese wurde ebenso privat bezahlt, jedoch war sie nach Aussage meiner Eltern unumgänglich. Die NÜRNBERGER Krebsversicherung hat eine psychologische Betreuung mit inbegriffen und hätte unsere Zeit im Krankenhaus in jedem Fall ein Stück weit erleichtert.
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